Der ungarische Pfadfinderpark auf dem Mennersberg in Kastl
Liebe Besucher,
seid herzlich gegrüßt in unserem 9,5 ha großen Pfadfinderpark. Vielleicht habt Ihr euch schon gefragt, wieso es gerade in Kastl einen ungarischen Pfadfinderpark gibt.
Die ungarischen Pfadfinder haben nach dem zweiten Weltkrieg in den Flüchtlingslagern bereits begonnen, für die Kinder und Jugendlichen sinnvolle Unternehmungen und Veranstaltungen zu organisieren. Während der sowjetischen Besatzung waren die Pfadfinderaktivitäten in Ungarn verboten. Die leitenden Führungskräfte der Pfadfinder wurden verfolgt und in Gefängnissen eingesperrt. Erst als 1989 die Sowjetunion zerfiel und der „Eiserne Vorhang“ verschwand, konnte das Pfadfindertum in Ungarn wieder Fuß fassen. Die ungarischen Auslandpfadfinder gibt es heutzutage aber immer noch, zurzeit sind in Europa 19 Pfadfinderstämme in acht Ländern aktiv (Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Großbritannien, Irland und Schweden).
Kastl und ungarische Jugendliche habe eine langjährige Verbindung. Bereits 1958 wurde das erste Pfadfinderlager für ungarische Flüchtlingskinder in Bärnhof organisiert. Es folgten jährlich weitere Ferienlager mit wachsendem Erfolg. Da es für viele Ungarn über Jahrzehnte nicht möglich war in Ihre Heimat zurückzukehren, erfreuten sich diese Pfadfinderlager großer Beliebtheit. Hinzu kommt auch, dass bis 2006 in der Klosterburg das ungarische Gymnasium und Internat betrieben wurde. 1990 entschlossen wir uns, das Gelände auf dem Mennersberg zu erwerben, um eine beständige Infrastruktur sicherzustellen. 1991 war es dann soweit: der Kaufvertrag wurde unterzeichnet und der Ungarische Pfadfinderpark-Verein e.V. gegründet. Anschließend wurden Wasserleitungen und Stromkabel verlegt, Straßen und Wege befestigt und 1995 auch das Pfadfinderhaus „Wölflingshaus“ gebaut. Weiterhin veranstalten wir – der Ungarische Auslandspfadfinderbund – jedes Jahr mehrere Ferienlager und Wochenenden in unserem Park. Der Park wird von den Mitgliedern des Ungarischen Pfadfinderpark-Verein e.V. verwaltet und von den Hauswarten Sabine Palesch und György Müller in Stand gehalten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an sie und allen Helfern. Unser Park steht jeglichen Gruppen zur Verfügung und erfreut sich von Jahr zu Jahr wachsender Beliebtheit. Bewusst beschränkt sich die Infrastruktur auf das Nötigste, um ein möglichst naturnahes und ursprüngliches Erlebnis zu gewährleisten. Zuletzt noch eine Bitte an Euch, getreu den Worten unseres Gründers Baden Powell:
„Versucht unseren Park in einem besseren Zustand zurückzulassen, als Ihr ihn vorgefunden habt.“
Danke
Grizzly/ Leiter 1. Bezirk Europa
Chronologischer Überblick:
1958 erstes Pfadfinderlager für ungarische Flüchtlingskinder in Bärnhof, mit wachsender Teilnehmerzahl auch auf dem Mennersberg
1991 Kauf des 9,5 ha großen Geländes durch Pfarrer György Kölley und Gründung des Ungarischen Pfadfinderpark-Verein e.V.
1995 Bau des Farkas-Pfadfinderheims
2010 Bau des Pavillons mit überdachter Feuerstelle
2012 Bau des Lagerschuppens
2014 Bau einer biologischen Kläranlage
2017 Bau einer Gerätescheune
2018 Bau einer Schutzhütte und Großfeuerstelle in der „Steingrube“
2019 Beginn des Baus unseres neuen Gäste- und Vereinshauses
2020 Bau eines Lagers für Feuerholz am Pavillon
2020 Mongolisches Jurtendorf in der „Steingrube“
2023 Einweihung des Turul Hauses
Die ungarischen Auslandspfadfinder unterhalten weiter Pfadfinderparks in:
Fillmore OH USA
Argentinien
Australien