Wenn Träume wahr werden:
Wir haben das neue Turul Haus in Kastl eingeweiht (Juni 2023)

Am 20. Mai 2023 haben wir im Beisein unserer geladenen Gäste, des Vorstands des Ungarischen Pfadfinderparkvereins und einhundertfünfzig unserer Pfadfinderbrüder unser neues Gemeindezentrum, das Turul Haus, im Pfadfinderpark Kastl eingeweiht.

„Ich hatte einen Traum. Ich habe von einem Zuhause geträumt, in dem wir uns alle wohlfühlen können. Alle meine Pfadfinderbrüder, aber auch alle unsere Gäste, die den Pfadfinderpark besuchen.“ – beschrieb Lydia Jablonkay, die Vorsitzende des Vereins, in ihrer Eröffnungsrede die Anfänge. Die Verwirklichung des Traums wurde dank der Zusammenarbeit vieler Menschen guten Willens möglich. Ohne die großzügige Unterstützung des ungarischen Staates, der Gemeinde Kastl, von Privatpersonen und der aufopferungsvollen Arbeit der Vereinsmitglieder hätte die Arbeit nicht beginnen können. Die Bauherren und ihre Helfer investierten rund neuntausend ehrenamtliche Stunden in den Bau des Hauses. Das Ergebnis war ein Gemeinschaftshaus mit einem Konferenzraum, mehreren Zimmern, einem Badezimmer, einer modernen Küche, einem großen Lagerraum und einem multifunktionalen Dachboden. Vielen Dank an alle, die unser Anliegen in irgendeiner Weise unterstützt haben!

Im Namen der Gemeinde Kastl waren Bürgermeister Stefan Braun und Vizebürgermeister Andreas Otterbein gekommen, um mit uns zu feiern. In seiner Begrüßungsansprache ging Bürgermeister Stefan Braun auf die fast siebzigjährige Geschichte der ungarischen Gemeinschaft und von Kastl ein. In der Entwicklung des Parks sieht er diese besondere Beziehung über Jahrhunderte hinweg nun – stilistisch gesehen – in Beton gegossen. Bürgermeister Braun kam nicht mit leeren Händen aus, er überreichte dem Haus das Wappen von Kastl.

Einer der die Kontakte und guten Beziehungen bzgl. des Turul Hauses zum ungarischen Staatssekretariat für Nationalpolitik pflegte war Dr. Kornél Klement, Vorstandsmitglied des Pfadfinderparkvereins und Vorsitzender des BUOD (Bund Ungarischer Organisationen in Deutschland). Kornél Klement, der selbst Pfadfinder der zweiten Generation ist. Er teilte uns in seiner Festansprache zwei wichtige Gedanken mit:

Mit dem Bau des Turul Haus haben wir ein Zentrum geschaffen, in dem wir im Pfadfinderpark Mitgliederversammlungen und andere Treffen der Organisationen der ungarischen Gemeinschaft abhalten können. Beispielsweise wird der BUOD auch hier sein 30-jähriges Jubiläum feiern.

Andererseits spielt Pfadfinderarbeit eine wichtige Rolle bei der Ausbildung ungarischer Jugendlicher der zweiten und dritten Generation, die auch als Erwachsene bereit sind, ungarische Gemeinschaftsarbeit in der Diaspora zu leisten. Der Pfadfinderpark ist bereits heute das Zentrum der ungarischen Jugend in Deutschland und Westeuropa.

Mit Gergely Juhász, dem Kontaktdiplomaten des Ungarischen Generalkonsulats in München, durften wir einen lieben Freund begrüßen. Vor einigen Jahren unterstützte Gergely den Pfadfinderbezirk als Stipendiat des Sándor-Körösi-Csoma-Programms (KCSP). In seiner Festrede betonte er die Bedeutung des Baus des Gemeinschaftshauses. Ohne Gemeinschaft geht es nicht, das wissen die Pfadfinder. Mit der Einweihung des Hauses feiern wir nicht den Anfang von etwas, sondern die Fortsetzung in einer neuen Saison.

Die Unterstützung des ungarischen Staates in Höhe von vierhundert Millionen Forint war ein wesentlicher Faktor beim Bau des Turul Hauses. Im Namen Ungarns betonte Dr. Péter Szilágyi, stellvertretender Staatssekretär für Nationalpolitik in seiner Festrede: Dies ist nicht nur ein Gebäude, sondern eine Investition, eine Investition in die Zukunft der Ungarn in Deutschland, in die Zukunft einer starken und willensstarken Gemeinschaft.

Nach den Eröffnungsreden von Lydia Jablonkay, Stefan Braun und Dr. Péter Szilágyi wurde das Turul Haus eröffnet, indem sie gemeinsam das Band in den ungarischen Nationalfarben durchschnitten.

Anschließend fand die Einweihung des Hauses im großen Saal statt. Pater József Belényesi aus Frankfurt eröffnete die Zeremonie mit den Worten des Haussegens, anschließend wurde das Haus geweiht. Als Gast war zudem auch noch Pater István Dankó aus Amberg anwesend.

Nach der Zeremonie ging die Feier in entspannter Atmosphäre weiter. Nach Dr. Péter Szilágyis kurzer Ansprache hielt Klement Kornél (Kori) einen lustigen Trinkspruch, den er von seinem Vater erhalten hatte, und dann stießen wir an – teils mit Champagner, teils mit Fruchtsaft.

Am Nachmittag hatten wir Gelegenheit, das Haus und den Park zu besichtigen und Lydia Jablonkays Vortrag über die Geschichte der Parkentwicklung und den Bau des Hauses zu hören. Nach der Vorstellung schenkten die Pfadfinder Lydia ein Bild eines Wanderfalken, eines „Turuls“.

Wir stärkten uns anschließend mit „Lángos“ einer ungarischen Spezialität und versammelten uns dann um ein Lagerfeuer, das durch die Anwesenheit mehrerer unserer Gäste geehrt wurde. Wie würde ein Pfadfinderpark-Museum im Jahr 2031 aussehen? Die Antwort darauf bekamen wir in Live-Bildern von den Gastgebern und Akteuren des Lagerfeuers.

Wir haben diesen schönen Tag mit dem traditionell Gemeinschaftskreis und Abendgesang ausklingen lassen.

Nochmals vielen Dank an die Macher Lydia und Péter Jablonkay sowie an alle, denen das Turul Haus am Herzen liegt! An all diejenigen, die das Projekt mit Arbeit, Wohlwollen oder Geld unterstützt haben und es in Zukunft noch weiter unterstützen werden!

Und schließlich: Lydia hat einen weiteren Traum… (oder vielleicht sogar mehrere…)

Judit Landstoff, Medienbeauftragte des 1. Bezirks des Ungarischen Auslandspfadfinderbunds